Die Frage, ob wir Kuhmuttermilch wirklich zum Überleben brauchen lässt sich sehr schnell beantworten. Der Mensch hat schon viele, viele Jahre gelebt, noch bevor er angefangen hat, Kuhmuttermilch zu trinken. Das sagt uns nun zwei Dinge. Einerseits gibt es keinen Nährstoff in der Kuhmuttermilch, den wir nicht auch aus anderen Lebensmitteln bekommen können und andererseits benötigen uns Kühe nicht, um gemolken zu werden. Zumindest solang sie nicht zu Milchmaschinen gezüchtet und dadurch von uns abhängig gemacht wurden. Rinder sind nämlich schon vor dem Menschen ganz gut alleine zurecht gekommen. Ja, es gab Zeiten in denen es förderlich war Kuhmilch zu trinken, wir sind allerdings längst nicht mehr darauf angewiesen.
Akne, Blähungen, Durchfall und Bauchschmerzen - Laktose
Muttermilch war in der Geschichte der Menschheit nicht immer ein so verbreitetes Lebensmittel wie heute. Weltweit sind 70% der Erwachsenen nicht in der Lage, den Milchzucker (Laktose) ohne Beschwerden zu verdauen.1 Dies kann sich unter anderem durch Blähungen, Durchfall, Bauchschmerzen und Akne äußern.
Laktose muss durch das Enzym Laktase im Dünndarm gespalten werden. Ist dieses Enzym nicht ausreichend vorhanden, spricht man von Laktoseintoleranz. Muttermilch ist ein speziell auf den Säugling zugeschnittenes Lebensmittel, das dazu bestimmt ist, nur während einer bestimmten Periode im Leben konsumiert zu werden. Da Laktose abseits der Muttermilch in keinem anderen gängigen Lebensmittel vorkommt, ist es nachvollziehbar, dass nach dem Abstillen eines Menschenkindes auch die Laktaseproduktion vom menschlichen Körper eingestellt wird.2 Dass man also als jugendliche oder erwachsene Person keine Muttermilch mehr verträgt, sollte nicht als Abnormalität angesehen werden, sondern vielmehr als Norm. Demnach ist es treffender, nicht die Mehrheit der Menschheit als laktoseintolerant zu bezeichnen, sondern die Laktasepersistenz und die damit einhergehende Laktosetoleranz im Erwachsenenalter, als ungewöhnlich zu bezeichnen.
Erhöhtes Krebsrisiko
Der Konsum von Kuhmilch wird insbesondere mit der Entstehung von Brust- und Prostatakrebs in Verbindung gebracht. Eine umfangreiche Kohortenstudie mit 52.795 nordamerikanischen Frauen aus dem Jahr 2020 kam zu dem Ergebnis, dass Kuhmilch das Brustkrebsrisiko erhöhen kann. Dabei zeigte sich, dass bereits eine Tasse Milch am Tag das Brustkrebsrisiko um 50 % ansteigen ließ.3 Gleichzeitig zeigte eine Meta-Analyse, die 32 Studien zusammenfasste, dass eine Hohe Zufuhr von Milch- und Milchprodukten das Gesamtrisiko für Prostatakrebs erhöhte.4
Kalzium ist mengenmäßig der bedeutendste Mineralstoff im menschlichen Organismus und wird zu 99% in den Zähnen und Knochen gespeichert.7 Nichts steht in der menschlichen Wahrnehmung in so enger Verbindung mit dem Mineralstoff Kalzium wie die Muttermilch von Kühen, welche für viele den Inbegriff für gesunde und starke Knochen darstellt. Muttermilch und Muttermilchprodukte von Kühen enthalten zwar Kalzium, haben aber kein Monopol auf Nährstoffe, weshalb problemlos pflanzliche Lebensmittel als geeignete Quellen herangezogen werden können. Zusätzlich enthalten diese auch sekundäre Pflanzenstoffe, welche sich positiv auf die Gesundheit auswirken.
Die Kalziumversorgung von vegan lebenden Personen kann leicht sichergestellt werden. Am leichtesten durch kalziumreiches Mineralwasser oder mit Kalzium angereichterte Pflanzenmilch. Kein abgestillter Mensch ist auf die Zufuhr von Muttermilch angewiesen, ganz gleich ob es sich hierbei um Menschenmilch, Kuhmilch, Giraffenmilch oder Hundemilch handelt. Wenn du dich ausführlicher mit einer vollwertig veganen Ernährung beschäftigen willst, können wir dir das Buch Vegan Klischee Ade von Niko Rittenau empfehlen.
Laut den D-A-CH-Referenzwerten gilt eine tägliche Zufuhrempfehlung von 1.000 mg Kalzium für Erwachsene.8 Geeignete pflanzliche Kalziumquellen sind:9
1000
783
713
631
500
350
252
225
212
198
185
160
136
132
120
117
89
87
86
86
59
58
43
Wir Menschen können sehr gut ohne Kuhmilch leben und sparen uns noch dazu die negativen ökologischen Auswirkungen sowie die gesundheitlichen Risiken, die damit einhergehen können. Es gibt mittlerweile unzählige pflanzliche Alternativen, die in einem modernen und tierleidfreien Haushalt nicht fehlen sollten.
Dann greife das nächste Mal im Supermarkt zu pflanzlichen Alternativen. Probier dich durch, es gibt unzählige Geschmacksrichtungen!
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Ganz ohne Muttermilch. #ABGESTILLT
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